Der Energieausweis ist sinnlos
- philipptheis
- 6. Jan. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Seit 2009 benötigen Gebäude in Deutschland einen Energieausweis bei Vermietung oder Verkauf. Die Idee dahinter? Die energetische Qualität von Häusern vergleichbar machen. Doch nach fast 15 Jahren Erfahrung zeigt sich, dass der Energieausweis nicht das geeignete Mittel für einen fundierten Energievergleich ist. Warum?

1. Gebäudenutzfläche vs. Wohnfläche:
Der Ausweis gibt die Gebäudenutzfläche an, die oft nicht mit der tatsächlichen Wohnfläche übereinstimmt. Das führt zu Verwirrung und erschwert einen genauen Vergleich. Vor ein paar Jahren hat man dazu in einem kleinen Feldversuch festgestellt, dass die Gebäudenutzfläche bei ein und demselben Gebäude extrem variieren kann. Da man zur Ermittlung der Energiekennzahl den absoluten Energieverbrauch bzw. Energiebedarf durch diese Gebäudenutzfläche teilt, kann die energetische Bewertung des betroffenen Hauses letztlich um den Faktor zwei voneinander abweichen. Das Verrückte ist: Das ist nicht einmal falsch, sondern entspricht der gültigen Verordnung.
2. Unterschiedliche Berechnungsmethoden:
Die Energiekennzahl wird durch unterschiedliche Methoden ermittelt, basierend auf Verbrauch oder Bedarf. Bei der Bedarfsermittlung gibt es wiederum auch zwei Berechnungsmethoden. Diese Vielfalt führt ebenfalls zu teils erheblichen Abweichungen und Unsicherheiten.
3. Politisch motivierte Randbedingungen:
Die zugelassenen Berechnungsmodelle des Energieausweises sind politisch beeinflusst und weichen oft von physikalischen Realitäten ab. Das macht das Ergebnis weniger aussagekräftig.
Fazit:
Trotz des Ziels, Transparenz zu schaffen, erzeugt der Energieausweis eher Unklarheit und Chaos. In der Praxis wird er oft als notwendiges Übel betrachtet. Er hat Schwächen, die eine zuverlässige Vergleichbarkeit erschweren.
Wenn Sie Hilfe bei der realistischen Einschätzung Ihres Energieverbrauchs benötigen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.



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