Lohnt sich ein Balkonkraftwerk? Überblick und Trends 2024
- philipptheis
- 11. Jan. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Balkonkraftwerke, auch als Mini-Photovoltaik-Anlagen bekannt, ermöglichen dezentrale Stromerzeugung. Mit dem Solarpaket I ab 2024 werden rechtliche Rahmenbedingungen verbessert: einfachere Anmeldung, höhere Leistung und Nutzung alter Stromzähler. Die Frage nach Schuko- oder Wieland-Stecker bleibt ungeklärt. Diese Trends und die Vereinfachungen machen Balkonkraftwerke attraktiver. Doch warum sind sie in Deutschland noch eine Nische? Wir beleuchten Vor- und Nachteile, Kosten, Hersteller, Ertrag und die aktuellen Entwicklungen.

Neue rechtliche Rahmenbedingungen ab 2024
Zum 1. Januar 2024 tritt das Solarpaket I in Kraft, das auch Verbesserungen für Balkonkraftwerke vorsieht:
Einfachere Anmeldung: Die lästige Anmeldung bei Netzbetreiber entfällt. Die Eintragung erfolgt nun gebührenfrei im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur, online möglich.
Erhöhung der Maximalleistung: Die Leistung des Wechselrichters wird von 600 Watt auf 800 Watt erhöht. Solarmodule dürfen bis zu 2.000 Watt Peakleistung erbringen.
Einsatz alter Stromzähler: Bis zur Installation eines geeichten Zweirichtungszählers sind rückwärtsdrehende ("Ferraris"-)Zähler übergangsweise erlaubt.
Noch nicht geregelt: Die Aufnahme von Balkonkraftwerken in den Katalog privilegierter Maßnahmen im Wohnungseigentumsgesetz (WEG) sowie im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) steht aus. Hierzu gibt es einen Gesetzesentwurf, der noch nicht verabschiedet ist.
Was ist ein Balkonkraftwerk?
Die Idee ist simpel: Kleine Solarmodule, am Balkon befestigt, produzieren Strom, der direkt ins eigene Stromnetz eingespeist und genutzt wird. Technisch betrachtet funktioniert ein Balkonkraftwerk einwandfrei. Bereits in anderen Ländern sind Bürger aktiv an dezentraler Stromversorgung beteiligt, dank einfacherer Regularien.
Warum noch eine Nische in Deutschland?
In Deutschland sind Balkonkraftwerke noch eine Nische. Netzbetreiber befürchten Einnahmeverluste, während Befürworter wie die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) die dezentrale Energieversorgung fördern. Sicherheitsbedenken und Normenstreitigkeiten tragen zur Zurückhaltung bei.
Vorteile und Nachteile im Überblick
Vorteile:
Einfache Installation
Überschaubare Investitionskosten
Strom wird sofort verfügbar
Portabel, auch für Mieter geeignet
Nachteile:
Amortisation dauert Jahre
Unklare Normen für den Anschluss
Selbstproduzierter Strom kann nicht geregelt werden
Kosten, Hersteller und Ertrag
Die Kosten für Balkonkraftwerke variieren. DGS-listete Modelle kosten zwischen 400 und 1.000 Euro. Beispielmodelle:
BK-Vertrieb GbR: Aleo Solar Modul (ca. 690 Euro)
Priwatt: priBalcony (ca. 459 Euro)
Bau-Tech Solarenergie: Solax 600 Watt (ca. 1.200 Euro)
SHP600 Balkonkraftwerk (ca. 600 Euro)
Der Ertrag eines 600-Watt-Balkonkraftwerks liegt optimistisch bei 650 kWh/Jahr, laut Herstellerangaben. Die Amortisation erfolgt nach sechs bis acht Jahren.
Fazit: Dezentrale Energiezukunft?
Balkonkraftwerke sind ein Schritt in Richtung Selbstversorgung, Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit. Die Vereinfachungen durch das Solarpaket I machen sie attraktiver. Die Amortisation dauert zwar, aber die einfache Installation und die Möglichkeit, bei einem Umzug mitzunehmen, machen sie zu einer interessanten Option für Eigenheimbesitzer und Mieter gleichermaßen.
Die Sonne schenkt uns kostenlos Energie. Balkonkraftwerke "ernten" diese Energie. Vielleicht sind sie am ehesten mit einem kleinen Gemüsegarten zu vergleichen: Beides ist ein kleiner Schritt in Richtung Selbstversorgung, Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit.
Wichtige FAQs zum Balkonkraftwerk
Was passiert mit der Solaranlage für den Balkon bei Stromausfall? Der integrierte Wechselrichter stoppt die Stromproduktion bei Stromausfall.
Wie lange hält eine Mini-PV-Anlage? Die Lebensdauer liegt bei rund 20 bis 25 Jahren, je nach Hersteller.
Wie viel Platz benötigt eine Solaranlage für den Balkon? Die Module sind 1 x 1 bis 1 x 1,8 Meter groß und wiegen zwischen wenigen Kilogramm bis über 20 Kilo.
Welcher Standort ist optimal? Eine Ausrichtung nach Süden und freie Sichtfläche sind empfehlenswert.
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